Sättigungsbeilagen 

Rund ums Küchengeschehen 


Die Klimafreundlich-Küche ist wie der STERN - Saisonal, tierfrei, einfach, regional und natürlich.
Das betrifft die Zutaten auf dem Teller, die die Erde uns schenkt. 
Doch das Herz der Küche bist du. Hier ein paar Herzensangelegenheiten aus der Mottenkiste, die eigentlich keine Geheimnisse sind: Entdecke mit wenigen Handgriffen und ein bißchen Inspiration noch mehr Klimafröhlichkeit in der Küche...

Noch mehr tolle Ideen findest du im Buch "Klimafreundlich-Küche"...


RETRO

(Ur-)Omas Zeiten waren oft Zeiten des Mangels. Daraus erwuchs naturgemäß ein achtsamer Umgang mit den Ressourcen. In unserem Schlaraffenland fühlt sich manches umständlich und merkwürdig an. Aber: es ist nicht nur planetenfreundlich, sondern macht auch noch Spaß!

  • Frische und heimische oder eingelagerte Lebensmittel, keine Essensreste und Exotisches zu Besonderheiten und damit zu Ausnahmen machen "Superfoods" gibt´s auch auf der Wiese nebenan. Hol dir den Klimafreundlich-Küchen-Saisonkalender für zu Hause.
  • Alte Haltbarkeits-Ideen sind wieder im Kommen: Da wird vor allem in "hippen" Großstadt-Vierteln wieder fermentiert, eingekocht, getrocknet, gedörrt oder - gebraut. Gut so!
  • Geh raus in die Natur und lass dir von tollen Kräuterfrauen und -Pflanzenbrüdern erzählen, was da alles wächst. Das angebliche Unkraut (z.B. Brennnessel, Giersch) ist oft vitaminreicher als Gemüse aus dem Supermarkt. 
  • "Savoir vivre": Essen bewusst und gemeinsam genießen
  • Frisches statt Fertiges. Macht frisch statt fertig.
    Einsparpotential-Faktor CO2: mittlerer Aufwand, große Wirkung


  • Respekt: Nahrung fällt nicht vom Himmel. Fairness bei  Anbau und Produktion beachten.  
  • Wer verdient an unserem Essen? Wen möchten wir unterstützen?  
  • Normierungen überdenken: Krummes Gemüse nicht krumm nehmen  
  • Transportwege optimieren: zu Fuß, mit dem Rad, für andere einkaufen  
  • Wahrnehmung für die Umwelt schärfen: Saison, Standort, Erde…  
    Einsparpotential-Faktor CO2: eigentlich ganz easy, große Wirkung

Ein paar Ideen zum Ausprobieren

Musste man sich früher mit Schweinsblasen oder Gummiringen behelfen, funktioniert heutzutage das Einkochen in vorher gesammelten Schraubgläsern normalerweise problemlos. 

So geht's:

• Penible Sauberkeit beim Umgang mit den Gläsern ist Pflicht.
• Das Einkochgut in Schraubgläser füllen und mit entsprechend gewürzter Flüssigkeit aufgießen – etwas Platz zum Rand lassen und Glasränder sauber abwischen. Gläser verschließen.
• Um Temperaturunterschiede zwischen Topfboden und Gläsern auszugleichen, kann man ein gefaltetes Geschirrtuch in den ausreichend großen Topf legen.
• Die Gläser zu etwa drei Viertel mit Wasser bedecken und langsam erhitzen.
• Wenn´s kocht, je nach Einkochgut zwischen 10 und 90 Minuten lang mit geschlossenem Topfdeckel einkochen.
• Vor dem Herausnehmen aus dem Topf mindestens 10 Minuten auskühlen
lassen.

Das Einkochen in einem Wasserbad im Backofen ist ebenfalls möglich. Je tiefer die Gläser dabei im Wasser stehen, desto gleichmäßiger ist die Temperatur beim Einkochen und desto zuverlässiger ist die Haltbarkeit.

Ein paar Rezepte zum Einkochen


Fermentieren oder Einsäuern ist praktisch kontrolliertes Vergammelnlassen mit unschlagbarer CO2-Bilanz. Das Faszinierende: Die Enerige wandelt sich vollkommen ohne Hitze, Kälte oder Strom um, man braucht nichts weiter zu tun - außer abzuwarten. Das Beste: Die Lebensmittel konservieren durch den
Gärungsprozess und verwandeln sich obendrein in kleine Gesundbrunnen. 

So geht's: 

• Du kannst für kleine Mengen einen simplen Kaffeebereiter oder ein Schraubglas oder den guten alten Steinguttopf von Oma als Gefäß verwenden.
• Gemüse raspeln und mit Salz bestreuen. Pro kg = 20 g Salz.
• Gut im Gefäß mischen und stampfen (ein Vierkantholz oder ein Dachlattenrest leistet hier gute Dienste), damit möglichst keine Zwischenräume mit Luft entstehen. Flüssigkeit soll hier austreten, ansonsten mit Wasser bedecken.
• Beschweren mit ausgekochtem Stein (zum Gemüse) oder einem mit Wasser
gefüllten Beutel.
• Abschließend kommt ein Baumwolltuch oder ein lockerer Deckel drauf. Luft muss noch entweichen können. Wichtig ist aber, dass das Gemüse vollkommen mit Wasser bedeckt ist, sonst droht Schimmelgefahr. Notfalls
nachjustieren.
• Die nächsten Tage wird es spannend. Luft entweicht, Blasen steigen hoch. Wenn sich keine Bläschen mehr bilden, ist die Gärung abgeschlossen. Dann in luftdicht verschließbare Gläser umfüllen.

So experimentierst du mit Gewürzen und Gemüsen:
• Gib Ingwer und andere Gewürze direkt mit dazu.
• Mische Gemüse wild und gib Wildkräuter hinzu.

Wir haben die beste Erfahrung mit dem klassischen Sauerkraut und Roter Bete gemacht.

Was lange dörrt, wird auch mal gut. Die Haltbarmachung durch Wasserentzug in Nahrungsmitteln ist eine alte Kulturtechnik. Denn im Wasser tummeln sich Mikroorganismen, die irgendwann den gefürchteten Schimmel nach sich ziehen. Daher gibt es jede Menge Methoden, dzu "dehydrieren". Das geht am Apfelbaum oder sogar im Auto.

So geht`s: 

Im Ofen
Nicht ganz energiesparend, aber effektiv ist die Methode im Backofen, oder, professioneller, im Dörrautomat. Hier gibt es natürlich wieder jede Menge Varianten. Wer nur dann und wann ein paar Apfelringe haltbar machen möchte, nutzt Backbleche mit hauchdünn geschnittetem Obst. Das Obst muss sauber und schadfrei sein. Bei einer Temperatur von rund 40 Grad lässt sich am besten trocknen. Und warten...Das kann mehrere Stunden dauern. Dörrautomaten haben eine bessere Platz- und Luftverteilung. Sind aber auch elektrisch und stehen eigentlich leider oft genug einfach nur rum.

Im Auto
Ok, das ist auf den ersten Blick überhaupt nicht klimafreundlich. Aber falls die Karre schon mal da ist und die Sonne scheint, nutze den Innenraum zum Dörren. Lege das Dörrgut auf Apfelsinenkisten oder, wenn du mal so richtig als Ökosünder*in schwelgen möchtest, auf Grill-Aluschalen (hier leider ungemein praktisch und unendlich oft wiederzubenutzen). Tja, und dann trocknen die Sachen im Nu, weil sich ein Auto eben innen enorm schnell aufheizt. Ohne Zusatz-Energie.

Mit Wind und Sonne
Sehr niedlich ist das Hängen von Apfelringen in die Bäume. Einfach auf eine Schnur auffädeln und baumeln lassen. Geht aber nur bei stabiler und sonnig-windiger Witterung. Ansonsten:
Bau dir ein super-geniales und umfeldfreundliches Dörrkästchen. Wie das geht, erfährst du bei diesem Video des MDR.

Das Dörrgut in Schraubgläsern aufbewahren.

Mobirise

LESS WASTE

ZERO WASTE beschreibt die Null-Nummer in Sachen Müll. Es gibt mittlerweile überall großartige Blogs, Ideen und Anleitungen. Man muß es nur machen. Zur Klimafreundlich-Küche gibt es einige Berührungspunkte. Weil ich sie aber nicht ganz so konsequent und tough anwende wie zum Beispiel die deutsche Vorreiterin der Szene Shia, möchte ich lieber hier von „LESS WASTE“ sprechen. Wie die Zero-Waste-Bewegung nutzen wir schlicht Vorhandenes.


Die Weniger-Müll-"Klassiker"
REDUCE - Weniger ist mehr: Konsum reduzieren, Müll einsparen, Kosten senken
REUSE - Schenke ein zweites Leben durch Reparieren, Tauschen, Verleihen oder Verschenken
RECYCLE - Jedem Töpfchen sein Deckelchen. Müll sauer trennen
REFUSE - Mitnahmeartikel wie Servietten, Einwegbecher, Werbung... gern mal liegen lassen
RETHING - Das Überdenken  von Gelerntem oder Gewohntem führt zu ungeahnten Entdeckungen
RELAX - Das Geschenk, weil nur wir derart im Wohlstand leben: Zufrieden sein...

  • Vor dem Einkauf
    So spießig es ist. Mach den Küchenschrank- und Kühlschrank-Check. Was lauert noch in den letzten Ecken, was müsste mal weg? Das "Der Klimafreundlich-Küchenhelfer" hilft bei der ultimativen Rezeptkomposition. Denn Reste-Kochen ist äußerst kreativ.
    Auch ein klassischer Einkaufszettel (geschrieben auf alten Briefumschlägen) ist immer noch recht nützlich.
  • Beim Einkauf
    Ein Stoffbeutel in jeder Tasche beschwert niemanden und ist immer griffbereit .
    Lose Ware, so erhältlich, immer bevorzugen (Unverpackt-Läden). Dazu Schraubgläser und weitere Behältnisse mitnehmen.
  • Zumindest sensibel werden und vermeiden, was geht - ohne halsbrecherische Aktionen. Simple Sachen direkt machen, wie Stückseifen verwenden, die Bäckertüten weiter nutzen, die Margarine-Dosen oder Joghurt-Becher hübsch im Schrank stapeln....
  • Plastikverpackungen mehrfach benutzen (etwa Umhüllung von Toilettenpapier). Übrigens nutzt auch der beherzte Griff zur Papiertüte nicht viel: Sie frisst doppelt so viele CO2- Äquivalente wie eine aus Plastik – zumindest rechnerisch. Der Wasserverbrauch ist gar 20x mal so hoch. Vor allem das für Verpackungen verwendete Recyclingpapier belastet den Inhalt - beispielsweise mit Mineralölen.
  • Bei Glasnutzung gilt: Nur Mehrweg hat Mehrwert. Der Vertrieb von 1.000 Liter Bier in der Einwegflasche setzt 350 kg CO2 frei, in der Mehrweg-Flasche aus Glas nur 150 kg. Die PET Mehrweg-Flasche produziert allerdings weniger CO 2 als die Glas-Mehrweg-Flasche (69 zu 84 kg) und gilt als die empfehlenswerteste Verpackung. 

  • Nach dem Einkauf
    Wir vermeiden Essenreste!!!!!.

    Übriggebliebenes eignet sich prima als “Take away” für den nächsten Tag und Initiativen wie “ShoutOutLoud”, “Zu gut für die Tonne” oder Bücher wie “Weil wir Essen lieben” vermitteln, wie sich Lebensmittel bestmöglich verwerten lassen. Eingetragene Foodsharer (mittlerweile über 200.000 in Europa) “retten” ungewollte und überproduzierte Lebensmittel auf Wochenmärkten sowie von kleinen und großen Betrieben. In sogenannten ”Fair-Teilern” findet jede*r Lebensmittel, die man gratis mitnehmen darf.

  • Unterwegs
    Mitnehmen von zubereiteten Speisen (statt spontanem Lustkauf an der Ecke) und in entsprechenden Behältnissen. Hier ist übrigens das gute alte Butterbrot- Papier die erste Wahl. Denn Brotboxen verbrauchen beim Spülen wieder Ressourcen, daher - wenn in Benutzung - : nur mal auswischen oder den Inhalt eben einwickeln.
    Einsparpotential-Faktor CO2: easy, große Wirkung
Mobirise

Hilfreiches „To Go Kit“ für deine Draußen-Streifzüge:
• Ein Einkaufsnetz
• Eine kleine Jutetasche
• Ein Polyester-Beutel
• Brotdose
• Ein Stofftaschentuch
• Ein Reisebesteck
• Eine Trinkflasche
• Ein Schraubglas, geht auch für Getränke

Für Wildkräuter-Streifzüge zusätzlich:
• Papiertüte
• kleine Kräuterschere

Ein paar Ideen zum Ausprobieren

Schnell gemacht, flott zur Hand und spart jede Menge Tütentüddel.
Das Netz hat etwa die Abmaße: 40 cm lang und 25 cm breit. Du kannst Rest-
-Wolle, am besten Baumwolle, verwenden und mit Häkelnadelstärke 4-6
arbeiten.

6 Luftmaschen (Lfm) häkeln und mit einer Kettmasche zum Ring schließen.

1. Rd.: In den Ring 11 feste Maschen (fM) häkeln, Kettmasche
2. Rd.: In jede fM 2 fM häkeln (22 Maschen), Kettmasche
3. Rd.: *fM, 2 LM* wiederholen bis zum Rundenende (22 Bögen), Kettmasche
4. Rd.: *4 LM, eine fM in den Bogen der Vorrunde*, wiederholen bis zum
Rundenende, Kettmasche
5. Rd.: *6 LM, eine fM in den Bogen der Vorrunde*, wiederholen bis zum Rundenende,
Kettmasche

Alle weiteren Runden: *6 oder 8 LM, eine fM in den Bogen der Vorrunde*, in
Spiralen wiederholen bis die Tasche 40 cm in der Höhe misst.
Dazu die Tasche liegend in Form ziehen.
   
Henkel:
1. Rd.: In jeden Bogen 7 fM häkeln
2. Rd.: 1 fM in jede Masche
3. Rd.: 1 fM, 50 LM, 25 Maschen überspringen, 1 fM in die nächsten 55 Maschen,
50 LM, 25 Maschen überspringen, 1 fM in die restlichen Maschen der Runde
4. Rd.: 1 fM in jede Masche (auch in die LM)
5. Rd.: 1 fM in jede Masche, fertig!

Wir vermeiden Essensreste nicht nur durch das gezielte Einkaufen, die überschaubar zubereiteten Mengen und das schlichte Weiteressen in den Folge-Tagen. Wir packen die Ursache bei ihren Wurzeln. Sprich: Wir nutzen ganz viel, was die meisten Menschen sogar öffentlich in den Supermärkten noch wegwerfen, weil dort, in den ach so nachhaltig tuenden Konsumtempeln, für Kohlrabiblätter und Co. eigene Müllbehältnisse aufgestellt sind. Eine Schande ist das.

Denn was kann man nicht alles aus dem Grünzeug von Wurzelgemüse machen? Alle Pflanzenteile von Kohl - von der Wurzel bis ins Blatt - können wir noch schmackhaft zubereiten. 

Möhrengrün, Rote Bete-Blätter, Radieschenlaub oder Selleriekraut eignen sich hervorragend:
- im Smoothie

- als Würzpaste
Gemüsereste kochen, pürieren und mit Salz in Gläser füllen. Pro 100 g Gemüse 10 g Salz. Im
Backofen bei 130 Grad ca. 30 Min. pasteurisieren. Hält sich und ist eine universelle Zutat für jeden Eintopf.

- als Tütensuppe ohne Tüte
"Olle" Blätter, die äußeren Blätter der Lauchstange oder die Ingwerschale eignen sich hervorragend, um sie zu trocknen und zur Tütensuppe upzugraden.
• Dazu an der Arbeitsfläche stets ein Gefäß zum Auffangen von Gemüseresten parat haben und beim Gemüseputzen mit den Resten auffüllen. Stets gut sind Liebstöckel und Sellerie für den Suppengeschmack.
• Irgendwann pulverisierst du die getrockneten Reste.
• Ins Schraubglas damit und bei Bedarf zum Mitkochen von Eintöpfen teelöffelweise nutzen oder aufkochen und mit Gewürzen versehen.
HINWEIS: Bitte keine Kartoffeln nehmen, die bilden beim Trocknen wieder giftiges Solanin.

- als Pesto mit Öl, einer Hand voll Nüssen, 2 EL Hefeflocken (wer's mag), Kräutersalz, Pfeffer (Pesto kommt ins Schraubglas und kann eingefroren werden). Hält aber auch im Kühlschrank mehrer Wochen. 

- Chips
Zum Beispiel von Brokkoliblättern. Die Blätter in mundgerechte Stücke schneiden und mit Chili, Paprika und Olivenöl mit den Händen mischen und masssieren. Aufs Backblech legen und bei rund 130 Grad rund 30 Minuten knusprig backen. 

Geht auch mit Möhrenschalen, Blumenkohl oder Kohlrabi-Blättern.

Oder - Sommerzeit, Melonenzeit. Melonen sind ziemlich Wasserprasser und daher nicht unbedingte Klimafreundlich-Küchen-Kandidatinnen. Sie entziehen durch ihre nötige Bewässerung den Regionen das kostbare Nass, die sowieso wenig davon haben. Transportwege vermiesen die CO2-Bilanz zusätzlich.

Aber gut, manchmal ist der Drang nach einer super saftigen Wassermelone in den neuen Heißzeiten von 40 Grad im Schatten eben unbändig. Dann nutzen wir aber auch die Schalen:
• die dunkelgrüne äußere Haut mit dem Sparschäler abschälen, so dass nur die hellgrüne Rinde übrig bleibt. Die in feine Scheiben hobeln oder Schneiden und mit 1 TL Salz vermischen. Ein paar Stunden ziehen lassen. Anschließend ausdrücken und als Würzzutat mit verwenden, etwa mit Sojasoße und Zitrone.

Esther Kern hat dazu einen fanstastischen Blog (und ein Buch) gemacht.

Schraubgläser landen ganz gratis in deiner Küche und es gibt kaum einen Artikel der modernen Welt, der so vielfältig ist. Gut gereinigt können sie ewig weiterverwendet werden.

Hier ein paar Ideen:

- immer dabei im To-Go-Kit (siehe oben) als möglicher Getränkebecher
- zum Einkochen und Einlegen (siehe oben)
- zum Servieren von Desserts
- als Aufbewahrung für alle trockenen Nahrungsmittel - vom Gewürz bis zur Hülsenfrucht
- als Deko mit Teelichtern (und Fundstücke aus der Natur wie Rinde, Zapfen und Draht drumrum)
- als Adventskranz mit vier Kerzen in vier Gläschen
- als Adventskalender mit lauter kleinen Nettigkeiten
- als Mini-Kuchenform

Zum Verschenken einfach ein paar hübsche Anhänger aus "Trolldeg", wie der Schwede sagt, aus Salzteig herstellen:

Salzteig:
1,5 Tassen Mehl, 0,5 Tasse Speisestärke
1 Tasse Wasser
1 Tasse Salz

* Alles miteinander vermischen und zu einem geschmeidigen Teig formen.
* Auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Am besten ungefähr einen halben Zentimeter dick.

Ausstechen,
Nimm die Symbole der Klimafreundlich-Küche: Stern, Regenbogen oder Blume.
Denke an das Loch in deinem Anhänger, damit du später eine Kordel durchziehen kannst. Nimm dazu eine Stricknadel oder Ähnliches. Achtung: Der Teig zieht sich beim Backen zusammen. Nicht mit der Öffnung geizen!

Trocknen
Am Energiesmartesten ist es natürlich, in ihn Heizungsnähe oder an der Luft trocknen zu lassen. Sonst: 
mehrer Stunden bei rund 100 Grad im Backofen bis die Anhänger durchgetrocknet sind.

Dekorieren
Eine hübsche Kordel durchziehen und beschriften. Am Glas befestigen.

Mobirise

DIY

Klimaktivisten sind unbequem. Sie machen es sich nicht bequem. Sie kämpfen gegen die Abholzung von Wäldern, für eine nachhaltige Landwirtschaft, sie ziehen bei Eiseskälte und in sengender Hitze los, um zu demonstrieren: um sich sichtbar zu machen und Zeichen zu setzen. Weil sie mächtig sind. Wir alle haben Macht. Und wir haben vor allem die Selber-Mach-Macht.
Damit entziehen wir uns den Konsumdiktaten von Konzernen. Und zeigen, dass es auch anders geht.
Das ist nicht immer leicht.
Du verlässt erst mal deine Komfortzone, wenn du industriell hergestellte Produkte gewöhnt bist.
Wir wollen in so vielen Dingen mitbestimmen. Warum nicht über das, was wir essen? Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass selber kochen ach so aufwändig ist. Es gibt im Lauf der Zeit zahlreiche Routinen. 

  • Darum macht DIY so viel Sinn
    - Spaß am eigenen Tun am Herd ausleben
    - Neues entdecken
    - Konzerne austricksen
    - Freier, minimalistischer und unabhängiger werden
    - spannende Netzwerke knüpfen
    - Verpackung vermeiden  
    - und: Geld sparen!  
    Einsparpotential-Faktor CO 2: mittlerer Aufwand, große Wirkung  

Ein paar Ideen zum Ausprobieren

Witzig für eine Zugfahrt, weil schnell gemacht und effektiv gegen Schmutz: Spülschwämmchen aus Hanfschnur (Gartenbedarf, ca. 2 mm), nach Belieben gestrickt oder gehäkelt.

So geht`s
Dazu mit festen Häkelmaschen oder glatt rechts gestrickten Maschen ein einfaches Rechteck, etwa in den Abmaßen 10 x 20 cm, herstellen (dazu ca. 10 Maschen anschlagen). Dünne Nadeln sorgen für ein feines
Maschenbild, was die Güte des Schwammes erhöht.
Abmaschen, so zusammenklappen, dass die „krause“ Seite nach außen zeigt
und zusammenhäkeln.
Wer mag, kann zusätzlich aus Stoffresten oder einem kleineren Rechteck
aus der Paketschnur eine Füllung herstellen und vor dem Zusammenhäkeln
einfügen. Sorgt für mehr Grip.

Auch an der städtischen Hausfassade oder auf dem hellen Fensterbrett in der
Küche lassen sich grüne Oasen für die Klimafreundlich-Küche zaubern.

Sonnenanbeterinnen sind:
• Rosmarin, Oregano, Basilikum (liebt auch Wasser!), Estragon, Thymian.
Mehr oder weniger unkaputtbar sind
• Minze, meist Melisse (sie neigt in feuchten Sommern schon mal zu Pilzbefall),
Schnittlauch, Salbei, Petersilie, Lavendel.

Klar, generell achten wir auf ausreichend Feuchtigkeit (keine „nassen Füße“).

Einjährige Kräuter, wie Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch oder Dill,
haben eine Wachstumsperiode. Ist sie vorbei, ist sie vorbei. Mehrjährige
Pflanzenschwestern, wie Rosmarin, Lavendel, Minze, Ysop oder Salbei, nach
der Blüte zurückschneiden – im nächsten Frühjahr geht´s aufs Neue los.

Tipp: Mittlerweile hat es sich rumgesprochen, dass man mit einer hochkant
gestellten Europalette wunderbar gärtnern kann. Einfach die Fächer mit
Unkrautvlies auskleiden, Drainage legen und mit Erde auffüllen. Die Kräuter
können einziehen.

Wie gut, dass es immer wieder neue Begriffe für altes Wissen gibt. Botanisch gesehen reden wir von „Stecklingsvermehrung". Der Gemüserest wandert nicht in den Müll, sondern spendet neues Leben! 

Das funktioniert zum Beispiel bei Lauch(-zwiebeln), Staudensellerie oder Romana-Salatherzen.

Dazu den Strunk großzügig (5 cm) abschneiden und in Wasser setzen, täglich wechseln. Fängt er an, auszutreiben, in Pflanzerde setzen und an einem hellen Ort beim Wachsen zugucken.

Mobirise

Energiesmart

Einleuchtendes zum Energiesparen im Haushalt: Wer frisst mit? Welche Gerätschaften benutzen wir - mit welchem Strommix? Ja, manchmal geht auch die gute alte "Flotte Lotte" zum Zerkleinern von Möhren und ein Schneebesen zum Rühren. Muskelkraft ersetzt zum Teil ganz gut die gewohnte Elektrizität und stärkt obendrein die Oberarme.

  • Mach Dein Zuhause energieeffizienter (LED, Dämmung, Stoßlüften). Öko-Strom - sonnenklar! 
  • Kühl- und Gefriergeräte machen ca. 25% des Stromverbrauchs in einem Durchschnittshaushalt aus. Ein A+++-Gerät kann bis zu 40% der Energie im Vergleich zu einem "alten Möhrchen" einsparen. Energiesparlabel der EU oder Siegel "Blauer Engel" helfen, den Durchblick zu behalten. 
  • Standby frisst auch Strom. Muss immer alles an sein, auch wenn Energiesparlampen wesentlich weniger CO2 als die alten Glühbirnen erzeugen? 
  • Auch mal mit kaltem Wasser waschen. Jedes Erhitzen braucht Energie. 
  • Eine Küchentemperatur von guten 18 Grad reicht auch im Winter. 
  • Ein ohne tierische Lebensmittel gefüllter Kühlschrank braucht es übrigens wiederum nicht so kalt. Zum Kühlschrank außerdem: Gerichte vor dem Kühlen abkühlen lassen, sonst vereisen die Geräte und das erhöht die Energiekosten.
  • Kochen und Backen verursachen knapp 10% des Stromverbrauchs eines Durchschnittshaushalts. Ein Elektrokochplattenherd verbraucht am meisten Energie (Ceran weniger als Gusseisen), der Induktionsherd ca. 20-25 % weniger, ein Gasherd ca. 45 % weniger. 
  • Wasser im Wasserkocher vorkochen. Ist tatsächlich am effizientesten.
  • Willkommen, liebe gute alte Spülschüssel. Es ist enorm, wie viel effektiver das Ab/Vorspülen in einem Gefäß ist. Spart sehr viel Wasser.
  • Vorheizen ist oft sinnfrei. Ein Herd braucht nur rund ein Fünftel der Energie eines Backofens. Daher möglichst viel auf einmal backen, Nachwärme nutzen. 
  • Töpfe und Pfannen sollte man beim Kochen stets gut verschließen und nicht mehr Wasser als nötig erhitzen. Sehr energieeffizient sind Schnellkochtöpfe: Sie sparen bis zu 50 % Energie und Zeit. Bei Elektroherden sollten ebene Töpfe und Pfannen verwendet werden, die zur Kochplattengröße passen. 
  • Die höchste Garstufe brauchen wir meist nur, um anfänglich für schnelle Hitze zu sorgen. Danach können wir die Regler oft runterdrehen. 
  • Der gute alte Dampfkochtopf verkürzt Garzeiten enorm, etwa bei Kartoffeln oder Hülsenfrüchten um die Hälfte. Außerdem spart diese Zubereitung 30 % Energie ein.  
  • Auch sonst gilt: Ein Topf fürs Leben. Qualität zahlt sich aus, etwa bei gusseisernen Brätern oder guten Pfannen. Sie haben eine gute Leitfähigkeit, sind robust und sparen letztlich ebenfalls viel Energie.  
  • Das Kochwasser zum Gießen weiter nutzen.
  • Reste aufwärmen geht am besten in der Mikrowelle, wenn sie denn da ist. Wenn nicht – absolut gut. Sie verursacht bei der Herstellung viele Ressourcen  und bei der Entsorgung jede Menge Elektroschrott.
  • Hier liegt oft der Bleifuß begraben: Da kauft man super reflektiert und zack, besteigt man sein Auto und fährt damit nach Haus. Das schön gesparte CO2 verpufft bzw. geht doch wieder in die Luft. Klar, wer locker 15 km zum nächsten (Super-)Markt in einer hügeligen Mittelgebirgslandschaft bei Wind und Wetter zurücklegen muß, kommt in Versuchung. Urbane Ratschläge wie Lastenrad, zu Fuß gehen oder "Fahrgemeinschaften" bilden, schreiben sich leichter als das sie umzusetzen sind. Daher - gut planen und bei jedem Unterwegssein an die "Basics" für die Küche denken.
    Einsparpotential-Faktor CO2: mittlerer Aufwand, sehr große Wirkung 

Ein paar Ideen zum Ausprobieren

Das ist kein Hexenwerk, aber Alchemie. Mit den fünf magischen Zutaten: Natron, Soda, Zitronensäure, Essig und (pflanzlicher) Kernseife entstehen alle Reiniger, die du im Haushalt brauchst. Ganz schnell und einfach und in Umverpackungen angerührt, die du längst im Haus hast.

Zum Beispiel
Der Alleskönner
(für eine alte Sprühflasche)
2/3 Essig
1/ 3 Wasser
rund 20 Tropfen ätherische Öle, gut: Teebaumöl, Lavendel, Minze und Rosmarin

Für harte Fälle zusätzlich 1 TL Zitronensäure und 1 TL Soda zufügen, dann aber beim Wischen auf die Hände achten. Das Zeug ist stark, Handschuhe wären angesagt, die sind aber oft aus Einweg-Material....

Ofenreiniger
1 EL Salz
2 EL Natron
2 EL Wasser

Verrühren und im Backofen verteilen. Einwirken lassen und später auswischen. MIt rund 50 Grad und zusätzlich etwas Wasser geht das Ganze noch effektiver.

Geschirrspülmittel
10 g pflanzliche Seife
100 ml heißes Wasser
1,5 TL Natron
20 Tropfen ätherisches Öl

Die Seife in einem Topf mit heißem Wasser auflösen. Natron zufügen. Wenn die Brühe abgekühlt ist, die ätherischen Öle hinzufügen. Mit einem Trichter in eine ausrangierte Glasflasche oder eine alte "Spüli-Flasche" füllen. Vor dem Spülen kräftig schütteln.

Tipp
Soda ist ein krasser Fett- und Schmutzlöser. Es reinigt auch unsere To-Go-Artikel oder Glasflaschen für Hafermilch hervorragend:
1 TL Waschsoda in die Trinkbecher/-flaschen oder Themoskannen geben und mit heißem Wasser auffüllen.
24 Stunden einweichen. Mit einer Flaschenbürste nacharbeiten und gut ! ausspülen. Soda ist kein Lebensmittel (im Unterschied zu Essig, Natron oder Zitronensäure).

Man denkt immer: wie spießig ist das denn bloß? Aber tatsächlich ist die Wartung und Pflege ebenso existenziell für die Haltbarkeit von Dingen und Lebensmitteln wie Ordnung und Struktur.

Box dich durch
Im Kühlschrank sorgen alte Margarine-Dosen oder irgendwann gekaufte Plastik-Boxen für Überblick und Haltbarkeit. 

Spiel's mal durch
• Ist der Kühlschrank demgemäß „ordentlich“ befüllt, verteilt sich die Kälte genau an die richtigen Stellen. Eine ganz witziges "Kühlschrank-Spiel" gibt es auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, auch wenn da absolute Klima-Miese auftauchen. Es geht hier eher ums Prinzip des Einräumens.

Mobirise

Geld-ausgeben-Check-Liste
- Brauch ich das?
- Hab ich das schon?
- Wie oft werde ich es benutzen?
- Wie lange wird es halten?
- Kann ich es auch ausleihen?
- Kann man es reparieren?
- Kann ich nicht ohne leben?
- Wer bekommt mein Geld dafür?
- Wie und wo wurde es produziert?
- Wie lange wird es mich glücklich machen?

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